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Dein bester Freund: Duden - Grammatik

Es gibt Themen, die will einfach niemand hören. Man hat sie in der Schule durchgekaut und will sie hinterher so schnell wie möglich vergessen, obwohl man sie tagtäglich braucht. Regeln, die angewendet werden wollen, weil man sonst keinen richtigen Satzbau bekommt.



Die Rede ist von der lieben Grammatik. Ja, Grammatik!

Ich weiß, wie widerlich dieses Thema ist. Ich hatte auch hier und da meine Probleme, aber man kann sie überwinden. Und dieses Buch, Leute, ist der BESTE WEG dazu. Auch wenn es ein über 1000 Seiten dicker Wälzer ist!


Ich will mich selbst nicht als übermäßig perfekt hinstellen oder ewig heraushängenlassen, was ich studiere. Aber Leute, tut mir einen Gefallen und werft wenigstens mal einen Blick darein!
Sprache ist ein sich veränderndes Ding. Es ist kein fixes Konstrukt. Wir bekommen neue Wörter, andere sterben im Zuge der Sprachentwicklung aus – ich kenne mich gerade im Thema Sprachwandel/Sprachentwicklung aus, weil das eines meiner liebsten Themen im Studium ist. Aber seien wir realistisch: Nur, weil die Sprache sich wandelt, heißt es nicht, dass jeder x-beliebige Dahergelaufene meinen kann, er reformiere die Grammatik der deutschen Sprache, indem er kein Komma mehr vor dem „dass“ benutzen müsse.
Ich biete mich als Testleser auf Facebook an – gerade in den Semesterferien, weil ich anderen helfen will, ihren Schreibstil zu verbessern und grobe Fehler zu vermeiden.
Ich könnte eine 20+seitige Ausarbeitung da drüber schreiben, wie sehr mir teils die Augen bluten, wenn ich fertige Manuskripte lese, die mir als lektoriert verkauft werden und ich bereits im ersten Satz Augenkrebs bekomme.
Es kann nicht zu viel verlangt sein, mal die Grammatikregeln nachzuschlagen!
Ganz arge Fehler tauchen immer wieder in der Zusammen- und Getrenntschreibung auf, wo ich mir nur denke: „Word unterstreicht das“ oder aber „Schlag es verdammt noch mal online in dem Duden – Rechtschreibung nach!“. Ich habe kein Problem mit Fehlern. Wenn man mich als Korrektor haben will, gehe ich nicht davon aus, dass der Text 100%-ig fehlerfrei ist. Aber wenn man es mir als LEKOTORIERT verkauft, was Inhalt – Plot – Logik – Struktur – Entwicklung und auch die Rechtschreibungsprüfung beinhaltet und ich bekomme sowas wie das: „(sic)Er saß in seinen Haus an der Straße, dass rot gestrichen war“… Ja, dann fange ich an zu weinen. Dann fange ich wirklich an zu weinen!


Kasus – ist für einige ein absolutes Problem.
Ø  Mal sehen, wie wird das auf einen Eintrag herunterbrechen können!

Groß- und Kleinschreibung: Ähm, ja…
Ø  Da gerade dieses Thema eigentlich unsagbar einfach ist, werde ich hierzu einen detaillierten Eintrag verfassen!

Getrennt- und Zusammenschreibung: Hilfe!
Ø  Um eine Übersicht zu erstellen, werde ich mich daran setzen und eine Aufstellung der Regeln zusammenbasteln!

Interpunktionsregeln: Gott, davon will ich erst gar nicht anfangen.
Ø  Hierzu wird es einen Blogeintrag geben!

Wie vs. Als (Vergleiche, modale Funktion, Gleichzeitigkeit etc.)
Unterschiede zwischen „Ich bin größer als du“ und „Ich bin größer wie du“ – für einige gibt’s da keinen und man greift zum „als wie“, was zu Schauderanfällen meinerseits führt. „Ich bin viel größer als wie du“.
Es wird auch kein Unterschied zwischen „Lass und sehen, wie das Wetter morgen wird“ und „Wird das Wetter wieder wie gestern?“
Die Funktion der beiden Wörter ALS und WIE (bei Appositionen und Vergleichen) wird immer mit ihrer Funktion als Konjunktion gleichgesetzt, dabei könnten sie sinnmäßig nicht unterschiedlicher sein! Selbiges gilt für die Vergleiche mit ALS und WIE – es sind grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Worten und ihren Kontexten.
Ø  Ich werde hierzu einen ganzen Blockeintrag verfassen!



Wie gesagt, ich bin nicht perfekt. Und gerade durch das Schreiben am Rechner ist es nicht unbedingt einfach, alle Fehler zu vermeiden oder auch alle Fehler zu sein. Aber ist es denn zu viel verlangt, mal selbst ein bisschen mehr Arbeit in ein Manuskript zu investieren, indem man die Stellen, an denen man sich nicht inhaltlich, sondern grammatisch nicht sicher ist, mal näher betrachtet und eventuell mal das Internet oder eben den Duden zu Rate zieht?

Sicher mag jetzt wer kommen und sagen: Aber ich habe schon so viel Arbeit investiert! Ich habe das Buch geschrieben!

Ja, mein Freund, damit ist die Arbeit aber nicht getan! Man kann nicht erwarten, dass Menschen, die das kostenlos machen (ich biete mich NOCH kostenfrei als Testleser & Korrektor zur Verfügung) – also das gesamte Manuskript berichtigen. Es gibt so viele Fehlerpunkte, die man als Autor selbst vernichten kann! Wenn man sich nicht mal hinsetzt, ist man einfach nur FAUL! Das Schreiben allein ist nicht die größte Arbeit am Roman.

Ich kenne die Arbeit zu genüge. Mein Beta findet manchmal auch noch Tippfehler; Satzbauschwächen, weil der Satz dem Schreibenden in dem Moment sinniger erschien als dem, der es hinterher liest; falsche Großschreibung, weil man gerade in Fahrt ist und mal die Shift-Taste versehentlich bedient – zu solchen Dingen sage ich nicht einmal was! Ich korrigiere sie bei anderen einfach. Und nehme die Verbesserungen meiner Beta in meinem Dokument dahingehend teilweise einfach an – weil ich weiß, dass ich am Rechner nicht alles sehe. Vor allem nicht dann, wenn man selbst sehr viel Zeit mit der Geschichte verbracht hat und einem einfach der Abstand zu dem Text fehlt. Ich schwöre euch, lasst euer Buch 1-2 Wochen (min.) und 2-4 Monate (max.) liegen und ihr werdet ein ganz anderes Auge auf das Geschriebene haben! Ihr werdet eure Fehler finden, selbst wenn sie vorher nicht einmal ansatzweise aufgefallen sind.

Aber was ich dreist finde, ist, wenn man ein Buch kapitelweise zugeschickt bekommt und schon in den ersten 20 Seiten so arge Fehler findet, die man anstreicht, aber ausmerzt und dazu EINE ERKLÄRUNG schreibt, der Autor aber hinterher nicht eine dieser Anmerkungen umsetzt. Nicht eine! Aber dreist behauptet, er/sie hätte die nächsten Kapitel auf das überprüft, worauf man vorher als Testleser hingewiesen hat. Und dann liest man das neue Kapitel und es sind EXAKT DIESELBEN FEHLER wieder zu finden. Das macht mich immer unglaublich traurig und wütend zugleich.

„Er ließt ein Buch“ statt „Er liest ein Buch“ – obwohl man erklärte, dass LIEß von LASSEN und LIES von LESEN kommt.

Bspw.: Hinunter gehen“ statt „hinuntergehen“ – obwohl man erklärte, dass hier eine Zusammenschreibung vorliegt. Ich habe sogar den Duden-Paragraph dafür herausgesucht (Duden, 2009: 87f). Man kann solche Dinge auch Online nachschlagen, wenn man keine Lust hat, Geld in ein Buch zu investieren, das ESSENTIEL für ein nahezu fehlerfreies Deutsch ist.

Und so etwas finde ich dann unglaublich unverschämt. Man macht sich nicht umsonst die Arbeit, schreibt seitenweise Erklärungen, verbringt Zeit damit, zu gucken, wie man es erklärt und wie es auch verständlich wird, um dann Dinge zugeschickt zu bekommen, die exakt dieselben Fehler aufweisen.
Am besten war die Aussage: „Mein Word kann das nicht.“ Ich weiß immer nicht, ob ich dann lachen oder weinen soll. Word kann das nicht – ja, dann muss man die Rechtschreib- und Grammatikprüfung einschalten. Oder eben mal selbst nachdenken.


Eisenberg, Peter. Kunkel-Razum, Kathrin u.a. Duden – die Grammatik. Band 4. 8. überarbeitete Auflage. 2009. Berlin: Dudenverlag.

Ich lege euch dieses Werk einfach fast schon heiß (nicht nur wärmstens) ans Herz! Mir hat es dahingehend geholfen, zu verstehen, was Groß- und Kleinschreibung ausmacht; ich habe mit ihm den Phrasenaufbau der deutschen Sätze besser verstanden; ich habe mir selbst erklären können warum aus einem Verb (stehen) ein Nomen wird, sobald eine Präposition (bspw. zum) davorsteht: Zum Gehen, zum Stehen etc. pp. Ich habe mir damit die Interpunktionsregeln näherbringen können – weshalb ich oftmals keine Fehler mehr mit „wie“ als Vergleich und „wie“ als Konjunktion mache, was das Komma dort angeht. Man kann sich mit nur einem Buch – und das sind VERDAMMT GUT investierte 30,-€ - so viel selbst beibringen, das ist der pure Wahnsinn! Und es macht das Leben nicht nur einfacher. Es lässt einen auch wesentlich seriöser wirken, wenn man sich selbst als Autor betitelt und nicht mit einer Lese-Rechtschreibschwäche herumwedeln kann, um seine Fehler schön zu reden.
Denkt mal drüber nach. Duden selbst hat auch eine Onlinepräsenz, die nicht nur der Rechtschreibung dienlich ist, sondern auch sprachwissenschaftlich erklärt, warum man welches Wort einer bestimmten Wortart nur so oder so benutzen kann (siehe hier: http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/funktionen-von--i-als--i-).

Ich werde mir die Mühe machen, und eine grobe Übersicht dessen zu erstellen, was meiner Meinung als Linguist, als Autor und als Betaleser die größte Fehlerquelle darstellt. Ich kann euch das Schreiben nicht beibringen. Ich kann nur versuchen, es für andere so leicht wie möglich zu machen. Ob man es nutzt oder nicht, ist hinterher euch überlassen. Auf jeden Fall wird es bald die Serie „Grammatik – erklärt von Elli“ auf diesem Blog geben! Hoffe, ich kann ein paar von euch damit ein bisschen helfen!


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