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Einbahnstraße - ein paar Gedanken zu Einbahnstraßen in einem Roman

Dieses Bild ist entstanden, weil es Magnolien hatte. Gedanken um die Bedeutung habe ich mir erst gemacht, als es darum ging, es auf Instagram zu veröffentlichen, dann ich möchte unter meinen Bildern oft etwas stehen haben, das irgendwie mehr ist als nur ein Zitat von einer berühmten Person. 

Daher kam die Frage bei mir auf, was dieses Schild bedeutet und in welchem Zusammenhang man es innerhalb des Storytellings sehen kann, ohne dass man direkt von einer Straße reden muss.

Einbahnstraße. Was heißt das? Nur ein eine Richtung befahrbar. Wenden ist möglich, aber verboten. Man kann nur diese Straße entlang fahren und hoffen, es gibt eine Möglichkeit, abzufahren.

Mir ist aufgefallen, dass viele meiner Charaktere - eigentlich alle - früher oder später diese "Road of no return" nutzen.

Gerade bei meiner Werwolf-Reihe ist es so, dass Art in Band 1 oder auch Judas in Band 2 tausende von Optionen hatten.

Art hätte gehen können. Es liegt nicht unbedingt in seiner Natur, Verboten und Regeln Folge zu leisten. Er ist jemand, der diese Dinge als eine Richtlinie sieht (wenn überhaupt). Oder er hätte mehr Aufwand betreiben können, Levi von sich fernzuhalten. Er hätte all dem aus dem Weg gehen können, stattdessen bleibt er und trifft die Entscheidung, sich einmal in seinem Leben für etwas anders zu interessieren als sein gewohntes Umfeld. Die Konsequenzen daraus sind nicht grade kleinen Ausmaßes. 
Auch Judas hatte die Möglichkeit, seinem Freund abzusagen und sein Leben als die Person weiterzuleben, die er war. Stattdessen bricht sein guter Charakter durch, sein riesiges Herz bahnt sich den Weg nach draußen und er hilft denen, die ihm wichtig sind. 
Keiner von beiden kann an der Stelle umkehren.  Sie müssen weitergehen, weitermachen, denn halten sie an, bricht alles um sie herum zusammen.

Auch außerhalb dieser Buchreihe treffen meine Jungs Entscheidungen, die sie auf eine Straße führen, der sie folgen müssen. Es ist keine Sackgasse. Das Dead End kommt nur, wenn sie sich dazu entscheiden, aufzugeben. Ansonsten gehen sie weiter, folgen den Kurven und Hügeln des "One Ways", bis sie letztlich an einer Kreuzung ankommen, die ihnen den Weg zu neuen Entscheidungen ebnet, nachdem das Kämpfen und Leiden ein Ende gefunden hat.

Ich habe einmal etwas gelesen, das dem ganz nahekam. Es ging in etwa so: Ein Problem in einem Buch, von dem der Charakter davonlaufen kann, ist ein Buch, von dem der Leser davonlaufen kann.


Ich fand das sehr passend, denn genau wie im realen Leben, in unserem täglichen Leben, kommt es zu Momenten, in denen man Entscheidungen trifft, bei denen man nicht mal eben so auf den Haken kehrtmachen kann, um neu anzufangen. Man muss diesen Weg dann gehen, egal wie steinig, steil oder schwer er ist, bis man am Ende der Straße ankommt, oder vorher eine Abfahrt nehmen kann. Jedem Menschen ist in seinem Leben mit Sicherheit eine längere oder kürzere Einbahnstraße begegnet. Wir alle kennen das und ich denke, es ist wichtig, dass man im Hinterkopf behält, dass man zwar eine Geschichte konstruiert, aber dennoch daran festhalten sollte, dass  nicht jedes Problem, nicht jede Szene mit einem Fingerschnippen in die richtige Richtung läuft. 
Charaktere machen Fehler, sie müssen mit den Konsequenzen leben. 
Sie treffen Entscheidungen - man kann sowas nicht  Mir nichts, dir nichts rückgängig machen. 
Wir sollten also nie vergessen, dass, obwohl wir eine Welt mit all ihren Personen darin, aus dem Boden stampfen, es immerhin noch Menschen sind, die wir versuchen zu beschreiben. Niemand ist perfekt. Und deswegen sollten es unsere konstruierten Konflikte, Probleme, Hürden und jede Art von Hindernis ebenso nicht sein. 

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